Legehennen - Empfehlungen zur Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl

Welche Maßnahmen können helfen, die Tiergesundheit und das Wohlbefinden von Legehennen zu verbessern? Die Ergebnisse einer europäischen Studie zeigen, welche Parameter durch die Haltung und das Management beeinflusst werden können.
Als Parasiten treten bei Legehennen vor allem Magen-Darm-Würmer auf. Ein Befall mit Spulwürmern (Ascaridia galli) und Pfriemenschwänzen (Heterakis ssp.) ist weit verbreitet. Bei den Untersuchungen hatten die Hühner umso weniger Würmer, je länger ihre Zugangszeiten zum Grünauslauf pro Tag waren. Die Forschenden führen dies darauf zurück, dass der Kot der Hennen im Grünauslauf über eine größere Fläche verteilt wird als im Stall oder dem Winterauslauf. Erneute Infektionen durch die Aufnahme von Wurmeiern können somit reduziert werden. Zudem sind die Bedingungen für die Entwicklung der Wurmlarven im Freiland meist ungünstiger als im Stall. Die direkte Sonneneinstrahlung und die niedrigeren Temperaturen hemmen die Entwicklung von Eiern beziehungsweise Wurmlarven. Federpicken und Kannibalismus sind wichtige Probleme in der ökologischen Legehennenhaltung. Täglicher Auslauf und sauberes Scharrmaterial sowie das Vorlegen von Futter mit höherem Proteingehalt führten bei den Untersuchungen zu weniger Gefiederschäden bei den Hennen. Die Deformation von Brustbeinen weist auf mögliche tierschutzrelevante Probleme bei der Haltung hin und wird seit einiger Zeit zunehmend diskutiert. Im Volierensystem traten die Veränderungen häufiger auf als bei einetagiger Haltung. Außerdem ist eine gute Kalziumversorgung wichtig: Sie kann über das Füttern von Austernschalen oder Muschelkalk gewährleistet werden. Weiterhin sollte der Zeitpunkt des Legebeginns nicht zu früh sein.
Zur Vermeidung von Fußballenveränderungen ist die Sauberkeit der Sitzstangen von großer Bedeutung. Um eine gleichmäßige Auslaufnutzung zu erreichen, sind künstliche Schutzmaßnahmen (beispielsweise Hütten und Hecken) geeignet, die über die ganze Fläche verteilt werden. Die Tabelle zeigt Empfehlungen für die Praxis im Überblick.

Die Erhebungen im Rahmen von „HealthyHens“ wurden während des dreijährigen Projektes in Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Schweden und dem Vereinigten Königreich durchgeführt.